Geschichte von Winterhude

Enten in Winterhude

Enten in Winterhude

ca. 1250 Für jährlich 14 Scheffeln Roggen, als Rente aus den Erträgen der damaligen vier Höfe wird Winterhude erstmalig erwähnt. Rentenempfänger: Die Grafen Johann und Gerhard von Schauenburg.
ca. 1323 Die armen Rittersleute Johannes und Marquard Stake verpfänden das Dorf an einen reichen Hamburger Bürger: Johann von dem Berge.
ca. 1356 Der böse Ritter, Scharpenberg, in einer Fehde mit der Stadt Hamburg, zerstört Winterhude.
ca. 1357 Die arme Witwe von dem Berge verkauft das Dorf an den Hamburger Bürger Heino mit dem Bogen.
ca. 1364 Die Witwenrenten waren wirklich schlecht zu der Zeit. So verkaufte die Witwe von Heino mit dem Bogen das Ganze wieder an das Kloster Harvestehude.
ca. 1530 Durch die Reformation wurde das Kloster Winterhude aufgelöst. Aber keine Befreiung von der Kirche, dass Kloster St. Johannis war neuer Eigentümer.
ca. 1571 Die „berühmte“ Schlacht an der Osterbek mit den Bauern aus Barmbek sollte Grenzstreitigkeiten klären.
ca. 1781
Der Anfang des Mühlenkamp, es wird eine Hofstelle eingerichtet.
ca. 1727
Nach mehr als 150 Jahren wird der Grenzstreit zwischen den Barmbeker Bauern und den Winterhuder durch die einvernehmliche Aufmessung des Geländes beigelegt.
ca. 1811
Unter der Besatzung der napolonischen Truppen bildet Winterhude zusammen mit anderen, außerhalb der Stadtmauern liegenden Dörfern eine eigene Gemeinde. Aber nur bis 1814.
ca. 1832 Die Kirche hält mal wieder die Hand auf und tritt den Ort gegen eine Entschädigung an Hamburg ab. Somit untersteht Winterhude jeder der Landherschaft der Geestlande.
ca. 1837
Bekanntlich hat Winterhude viel Wasser und vor allem sauberes. Das veranlasst Anna Maria Hinsch mit ihrem Wäscherei- und Bleichergeschäft aus der Stadt nach Winterhude zu ziehen. Ganz nebenbei findet sich auch noch viele Freiflächen und saubere Luft vor, so dass die Wäsche eh viel besser trocknet. Aber die Mitbewerber schlafen damals schon nicht und folgen ihr.
ca. 1838 Der Sierich tritt auf den Plan, und zwar der Johann Friedrich Bernhard, mit seinem Sohn Adolph. Die ersten Grundstücksspekulationen: Die Beiden kaufen fast das gesamte Gelände zwischen Alsterlauf und Winterhuder Marktplatz, erschließen es durch Straßen und Kanäle und verkaufen es wieder. So entstanden die ersten Villen.
ca. 1857 Was sich der Gertig, Julius, seineszeichens Lotteriebesitzer aus Hamburg, nicht bieten lässt. Er kauft den Hof am Mühlenkamp und macht ein Ausfluglokal daraus. Damit nicht genug, auch er kauft in den kommenden Jahren fast das gesamte Gelände zwischen Mühlenkamp und Barmbeker Straße und lässt es erschließen.
ca. 1859 So schlecht war der Gertig nun auch wieder nicht. Immerhin baut er die erste Brücke über den Langen Zug und verbindet somit Uhlenhorst mit Winterhude auf dem Landweg. Und dann gab es ja noch die erste Alsterdampferlinie. Sie führte von Hamburg bis nach Winterhude.
ca. 1861 Hamburg öffnet die Tore. Durch die Aufhebung der Hamburger Torsperre wurde vieles einfacher, besonders der Zugang. Nunmehr war die gute Entwicklung Winterhudes nicht mehr aufzuhalten.
ca. 1864 Und es wart Licht. Der Aufschwung brachte auch neumodische Gaslaternen nach Winterhude.
ca. 1874 Offiziell wird Winterhude jetzt Hamburger Vorort.
ca. 1875 Nagel & Kaemp, einer der ersten Industriebetriebe in Winterhude stellt erst Reismühlen her, dann Hafenkräne. Das ganze findet an dem Osterbekkanal statt. Heute ist hier Kampnagel, ein Kulturzentrum.
ca. 1880 Die Pferdebahn nimmt Winterhude in ihr Netz auf. Gefahren wird über Eppendorf.
ca. 1886 Wieder Gertig. Seine Trabrennbahn wird neben dem Ausflugslokal die zweite Attraktion des Mühlenkampgebiets.
ca. 1894 Hamburg hat die Bedeutung von Winterhude erkannt und streckt seine Fühler aus. Winterhude wird zum Hamburger Stadtteil erklärt.
ca. 1906 Die Gertig’sche Rennbahn wird abgerissen und neue Wohnungen entstehen. Der Schinkelplatz entsteht und wird rundherum beaut.
ca. 1911 Hamburgs grüne Lunge entsteht. Bis 1914 wird der Stadtpark angelegt.
ca. 1912 Als erster Winterhuder Kirchenbau wird die Matthäus-Kirche eingeweiht. Die Hamburger Hochbahn beginnt ihren Betrieb und legt eine Ringlinie an. Der Verkehrsanschluss des jungen Hamburger Stadtteils wird erheblich verbesser.
ca. 1925 Wohnungsnot nach dem 1. Weltkrieg in Hamburg. Ein groß angelegtes Wohnungsprogramm wird unter dem Einfluss des Oberbaudirektors Fritz Schumacher aufgelegt. Fünf Jahre später werden die ersten Häuser in der Jarrestadt bezogen.
ab 1933 Das traditionelle Arbeiterviertel wird von den Nazischergen Haus für haus durchkämmt. „Verdächtige“ werden verhaftet und die linksorientierten Arbeiterfamilien werden eingeschüchtert.
1943 Der große Bombenangriff der Alleierten im Sommer 1943 verschont Winterhude zwar mit dem Feuersturm, aber nicht mit Sprengbomben. Ca. 40 % des Gebäudebestandes werden zerstört.
ab 1949 Der Stadtteil wird wieder aufgebaut.

ca. 1975 Die Industrie zieht sich langsam aus Winterhude zurück. Die verlassenen Industriebauten werden aabgerissen oder zu Gewerbeflächen umgebaut. Es entstehen zwei Kulturzenten
Nagel & Kaemp –> Kampnagel
Lysolfabrik, Schülke & Mayr Nachfolger –> Goldbekhaus
Auch die Amolproduktion wird eingestellt. Heute gibt es hier Büros, Gastronomie und Läden.
2000 Winterhude feiert sein 750jähriges Bestehen.